An der Hochschule für Wirtschaft und Gesellschaft in Ludwigshafen am Rhein lief in der ersten Jahreshälfte ein Ausbildungskurs zum Erlangen der Amateurfunkgenehmigung der Klasse N. Unser Mitglied Nino DL3IAS war einer der Ausbilder. In seinem nachfolgenden Bericht beschreibt er nun die weiteren Schritte nach der erfolgreichen Lizenzprüfung und die Unterstützung der Newcomer bei ihren ersten Schritten auf den Bändern:

"Inzwischen konnten sechs Teilnehmer unseres Ausbildungskurses erfolgreich ihre Prüfung ablegen. Davon sogar fünf gleich auf Anhieb die nächsthöhere Klasse E. 

Aber ähnlich wie nach einer Führerscheinprüfung fangen die Herausforderungen jetzt erst an: Die ersten richtigen QSOs!

Um den Einstieg ein bisschen zu erleichtern, bot ich unseren Absolventen an, unter meiner Begleitung die ersten Schritte auf die Bänder zu wagen. Die Aktivitätsabende des Distrikts Rheinland-Pfalz waren eine gute Gelegenheit, das "Fahren" von Standard-QSOs zu üben.

Als erster nahm Michael DA6EM die Möglichkeit wahr und besuchte mich am Samstag, den 23. August 2025 am späten Nachmittag in Schifferstadt zum 10m-Aktivitätsabend. Die Stunde vor dem Beginn des Wettbewerbs nutzte ich, um Michael meine Station sowie die Antennenanlage vorzustellen. Desweiteren besprachen wir die Vorgehensweise beim Contest.
 Michael DA6EM (Foto: DL3IAS)
Jeder, der schon einmal einen 10m-Contest im Nahbereich gemacht hat, kennt die Herausforderung, über die Bodenwelle auf 28 MHz zu funken. Vor allem wenn das QTH nicht auf der Spitze eines hohen Berges liegt.

Trotzdem gelangen mit 100 Watt Sendeleistung und einem FB23-Fritzel-Beam jedem von uns 27 Verbindungen! Ich eröffnete dabei das QSO mit dem Clubrufzeichen DQ9L, und übergab das Mikrofon dann an Michael für das Folge-QSO.

Nach dem Wettbewerb trafen wir uns auf 10m noch zu einer Nachbesprechung mit anderen Stationen aus der unmittelbaren Nachbarschaft: Gilbert DL6CD, Joachim DG9FBA, Chris DJ4WT, Daniel DK5WP und Achim DF2UF/p, letzterer mit sehr lautem Signal von der Kalmit.

Besonders hervorheben möchte ich René DA6RW, ebenfalls Absolvent des Amateurfunk-Kurses an der HWG LU. Er machte an diesem Abend seine ersten Schritte auf Kurzwelle ganz alleine von zuhause aus. Leider war sein Signal zu leise, um die Strecke von Ludwigshafen bis Schifferstadt zu überwinden.

Am Nationalfeiertag, dem 3. Oktober, fand dann im 80m-Band der letzte Teil der Rheinland-Pfalz-Aktivitätsabende statt. Diesmal kündigten sich Natalie DO6NAT und Andreas DO9TER bei mir an. Der Ablauf war derselbe: Erst ein Rundgang mit Vorstellung der Station und der Antennen, zwei Stunden Contestbetrieb, und anschließend eine Nachbesprechung mit anderen Teilnehmern auf dem 80m-Band.

V.l.n.r.: Andreas DO9TER und Natalie DO6NAT an der Station von Nino DL3IAS. (Foto: DL3IAS)

Wie schon beim 10m-Teil erfolgte alles in SSB. Neben 100 Watt an Sendeleistung stand nun ein Kelemen-Trap-Dipol für 40m/80m als Antenne zur Verfügung. Ich eröffnete hierbei wieder mit dem K06 Clubrufzeichen DQ9L und gab dann an Natalie und Andreas weiter. Genau gesagt behielt ich dabei das Mikrofon in der Hand und bediente die PTT mittels Fußschalter. So hatten Natalie und Andreas die Hände frei um ihre Papierlogs zu führen. Hiermit war ein schnelle QSO-Abwicklung möglich.

In der Tat war es platzmäßig eine Herausforderung, insgesamt eine YL und zwei OMs vor dem Transceiver unterzubringen. Es ging ein wenig eng zu, aber wir haben es gepackt.

So hörte sich das Ganze dann am gegenüberliegenden Ende von Schifferstadt bei Daniel DK5WP an:

https://c.web.de/@337150638448182491/w0IqnsPgG5BU6j37AkEOAA

Zum Ende des Wettbewerbs standen für DQ9L insgesamt 54 QSOs im Log. Bei Natalie und Andreas je ein QSO weniger, da der letzte QSO-Partner leider zu schnell weitergedreht hatte. Damit konnten wir in Summe 160 QSOs in zwei Stunden erzielen! Nicht schlecht, oder?

Zwei QSOs will ich besonders hervorheben:

Zum einen überraschte uns Michael DA6EM mit einem sehr lauten SSB Signal. Ohne große Ankündigung hatte er an einem Zweit-QTH in der Nähe des Donnersbergs extra einen Fullsize-Dipol für 80m aufgebaut. Diesmal ganz auf sich allein gestellt, konnte er auf Anhieb 39 QSOs loggen. Gratulation zu dieser tollen Leistung, Michael!

Zum anderen das QSO mit meinem Funkfreund Michel F6HOK aus Bitche in Lothringen. Ich hatte Michel zuvor via WhatsApp um einen Sked gebeten. Michel erzeugte mit seinem Eigenbau-Transceiver und nur 10 Watt (PA war ausgeschaltet) ein ausreichend lautes Signal. Dies war für Natalie und Andreas ihr erstes QSO nach Frankreich.

Nach dem Contest trafen wir noch Michael DA6EM (siehe Video) und Daniel DK5WP zu einer kurzen Nachbesprechung auf dem Band.

Abschließend hatte Andreas noch die Chance für einen ersten Gehversuch auf dem geostationären Satelliten QO-100. Auf seinen CQ-Ruf antwortete prompt eine HB9-Station, die sich in der Türkei aufhielt.

Insgesamt haben die beiden Aktionen sehr viel Spaß gemacht. Ich kann euch nur dazu ermutigen, frisch lizenzierte Hobby-Kolleginnen und -Kollegen durch Betrieb an der eigenen Station bei ihren ersten Gehversuchen zu unterstützen.

Vielen Dank für alle Verbindungen und 73,
Nino DL3IAS"

Soweit Ninos Bericht. Wir danken DL3IAS ganz herzlich für sein nachahmenswertes Engagement, unsere Newcomer an die Funkpraxis heranzuführen! Tnx, Nino!